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Tätigkeitsbericht 2018

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Im Jahr 2018 konnte das Moldova-Institut Leipzig e.V. (MIL) seine satzungsmäßigen Ziele durch ebenso viele Projekte und Veranstaltungen verfolgen wie in den Vorjahren. Ursächlich hierfür ist erneut die erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln verschiedener Förderinstitutionen.

 

I. Projekte

Das Folgende gibt einen Überblick über die durchgeführten Projekte des MIL im Jahr 2018:

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I.1 Projekte mit Unterstützung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD)

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1. Erneut konnte durch Förderung des DAAD zum inzwischen zehnten Mal in Folge eine Sommerschule in Moldau (sowie der Ukraine) angeboten werden, diesmal unter dem Titel Mobilität und Migration. Folgen und mögliche Antworten für die Republik Moldau. Die Sommerschule fand im Zeitraum 22.08. – 11.09.2018 statt und beinhaltete neben einem Rumänischsprachkurs in zwei Niveaustufen für deutsche Studierende ein vielfältiges Besuchsprogramm bei staatlichen Einrichtungen und zivilgesellschaftlichen Organisationen, Gesprächsrunden und Vorträge, sowie Exkursionen nach Gagausien, Transnistrien und Odessa.

 

Link zum Programm:

https://www.moldova-institut.org/kopie-von-17-2-1

 

2. Ebenfalls mit Unterstützung des DAAD konnte das MIL einen Workshop zum Thema Erinnerungsorte und sowjetische Vergangenheit in der Erinnerungskultur in der Ukraine, Republik Moldau, Armenien, Georgien, Russland und Belarus anbieten. An der Veranstaltung, die vom 6.-14.09.2018 in ChiÅŸinău und Czernowitz stattfand, nahmen Studierende und Wissenschaftler aus Deutschland, Russland, Georgien, Armenien, Belarus und der Ukraine teil. Das Programm beinhaltete neben Diskussionsrunden und thematischen Impulsreferaten Besuche bei Vertretern von Opferverbänden und zivilgesellschaftlichen Institutionen sowie Exkursionen nach Gagausien und Transnistrien.

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Link zum Programm:

https://www.moldova-institut.org/kopie-von-2-10

 

I.2 Projekte mit Unterstützung des Auswärtigen Amts (AA)

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1. Mit Förderung des Auswärtigen Amts wurde das Projekt Mediendialog und Medienverantwortung durchgeführt, dass sich an Medienschaffende u.a. aus Moldau, Russland, Armenien, Georgien und der Ukraine richtete. Das Ziel des Projekts war es, eine Kompetenzgruppe aus Journalisten, Medientrainern, und Medienpädagogen aus der Republik Moldova und Deutschland zu bilden und die Teilnehmenden (v.a. methodisch) zu fördern, innovative Wege zur Einbeziehung von Vielfalt und Nichtdiskriminierung in Journalismus sowie in der Medienkompetenz zu eröffnen. Mit der Unterstützung und Förderung einer toleranten und integrativen Medienberichterstattung in der Republik Moldova sollte ein Beitrag zu einer größeren Meinungsfreiheit geleistet werden, d. h. zu einer Berichterstattung, die alle Aspekte der Gesellschaft repräsentiert, Gleichstellung fördert und Diskriminierung bekämpft. Für die Journalisten ging es dabei vor allem um eine ethische, verantwortungsvolle und integrative Berichterstattung über gesellschaftliche Vielfalt in ihren Regionen.

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Das Projekt hinterfragte Einstellungen, Ideologien, Widersprüche und Brüche in der Medienberichterstattung über Minderheiten unter besonderer Berücksichtigung folgender Fragestellungen: Welche Rollen nehmen Minderheiten/ Fremde in der Berichterstattung ein und wie werden sie bewertet? Welche Argumente/Figuren/Ereignisse etc. stehen hinter der Wir-Konstruktion und der Konstruktion der Anderen? Inwiefern bilden die journalistischen Redaktionen die multiethnische Gesellschaft in der Republik Moldova überhaupt ab? Wie tragen die Produktionsbedingungen dazu bei? Wie hat sich die Darstellung der Minderheiten in der Republik Moldova verändert? An welchen Nachrichtenfaktoren orientiert sich die Nachrichtenberichterstattung über Minderheiten? Mit Blick auf die Zielgruppen, etwa von Online-Medien, war auch zu fragen, welche Angebote warum und wie attraktiv sind.

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Im Rahmen des Projekts fand zunächst im Zeitraum 25.11. – 01.12.2018 eine Winterschule in Leipzig und Berlin statt, die in der Zeit vom 8.12 – 10.12.2018 in ChiÅŸinău fortgesetzt wurde.

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Link zu den Programmen:

https://www.moldova-institut.org/kopie-von-meddmedv2

 

2. Ebenfalls mit Unterstützung des Auswärtigen Amts konnte das Projekt Geschichte kritisch vermitteln – Demokratie stärken durchgeführt werden. Mit dem Projekt wurde eine kritische Auseinandersetzung mit Bildungsinhalten angestoßen. Im Erfahrungsaustausch mit deutschen Fachkollegen diskutierten die Teilnehmer die Multiperspektivität und Möglichkeiten für eine ausgewogene Vermittlung von Geschichte im schulischen Unterricht. Ein weiteres Ziel bestand darin, Lehrer, Schulbuchautoren und in der Erinnerungsarbeit engagierte Personen aus der Republik Moldau, der Ukraine, Belarus und Russland untereinander zu vernetzen und Beziehungen mit den deutschen Fachkollegen anzubahnen.

 

Hierzu fand am Georg-Eckert-Institut -Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung Braunschweig im Zeitraum vom 24. – 30.10.2018 ein Seminar zum Thema „Curriculare Weiterentwicklung und Geschichtslehrbücher statt“.

 

Link zum Programm:

 

https://www.moldova-institut.org/kopie-von-2-13

 

3. Ebenfalls mit Unterstützung des Auswärtigen Amts konnte das Projekt Sprachkonflikte erkennen, reflektieren, entschärfen durchgeführt werden.

 Das Projekt verfolgte das Ziel, anhand eines für die drei Länder relevanten Themas – der Sprache(n) und Sprachkonflikte, den Ideenaustausch zwischen Experten, Studierenden, Lehrern und Dozenten aus der Ukraine, der Republik Moldau, Deutschland und Georgien zu fördern. Im Rahmen eines Workshops in Comrat und eines Seminars in Czernowitz wurde die Problematik der Sprachkonflikte behandelt. Es ging darum zu verdeutlichen, was ein Sprachkonflikt ist, in welcher Weise die EU und die Zivilgesellschaft Einfluss auf die Minderung von Sprachkonflikten ausüben können, welche Formen Sprachkonflikte am Beispiel insbesondere von Gagausien und der Bukowina annehmen, wie sich die Gruppen und Personen zu den sie umgebenden sprachlichen Verhältnissen verhalten und welche Konfliktlösungsstrategien entwickelt werden können. Auch gesellschaftliche Entwicklungen wurden in den betreffenden Ländern vor dem Hintergrund politisch-sozialer Vorstellungswelten und Deutungskonflikte in Bezug auf Sprache(n) betrachtet. Hierzu fand im Zeitraum vom 4. – 10.11.2018 in ChiÅŸinău und Czernowitz ein entsprechender Workshop statt.

 

Link zum Programm:

 

https://www.moldova-institut.org/kopie-von-2-14

 

 

3. Mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes konnte zudem die moldauische Medienplattform NewsMaker.md weiter gefördert werden. Im Rahmen des Projekts Journalisten und die Verantwortung für die Beachtung der Menschenrechte konnte das im vergangenen Jahr parallel zu dem grundsätzlich russischsprachigen Angebot der Plattform eingerichtete rumänischsprachige Angebot der Nachrichtenseite fortgeführt werden werden. Daneben können die Journalisten der Plattform weiterhin eine ganze Reihe neuer Medienbeiträge erstellen, die sich sozialen Themen und allgemein den Grundrechten in der Republik Moldau widmen. Das Projekt hat eine Laufzeit bis zum 31.12.2019. Projektbegleitend wird im Jahr 2019 in ChiÅŸinău ein Seminar zum Thema „Menschenrechtsverletzungen durch die Augen von Journalisten“ sowie ein eintägiges Medientraining zum Thema „Menschenrechte im Internet“ stattfinden:

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Link zum Programm:

 

https://www.moldova-institut.org/kopie-von-2aamenschenrechte19

 

I.3 Projekte mit Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG)

 

1. Abgeschlossen wurde das im Sommer 2015 begonnene Projekt Moderne Ausbildung und Verbesserung der Lehre – Curriculare Weiterentwicklung an der Universität für Medizin (USMF) in ChiÅŸinău. Das Vorhaben hatte zum Ziel, zur Weiterentwicklung der Kooperation, zum Kompetenzaufbau und zur Sicherung der Qualität in Lehre und Studium an der moldauischen Universität für Medizin in ChiÅŸinău durch die Einführung von Modulen des Problemorientiertes Lernens (POL) beizutragen. Mit dem Projekt wurde auch das Ziel verfolgt, den moldauischen Teilnehmern einen direkten Einblick zu den in Deutschland wirkenden Initiativen zur Verbesserung der Lehre zu vermitteln. Dabei sollten die in Leipzig gewonnenen Erfahrungen mit curricularen Reformen genutzt werden. Ziel der Maßnahmen für 2017 und 2018 war es, die Professionalisierung der Lehre an der USMF zu unterstützen, die Dozenten mit modernen Lehrmetoden vertraut zu machen und sie weiter und vertieft im Bereich des problembasierten Lernens (POL), praktizierter Prüfungsformen und Vortragstechniken speziell zu schulen.

Hierzu fanden auch 2018 wieder ein Hochschullehrertraining (25. – 28.09.) in ChiÅŸinău sowie ein POL-Kurs (18. – 22.06.) in Leipzig statt.

 

Link zum Programm

 

https://www.moldova-institut.org/kopie-von-fma2

 

2. Abgeschlossen wurde ebenfalls das Projekt Netzwerkbildung und Partnerschaft zur besseren Patientenversorgung in der Ukraine.  Ziel des Vorhabens ist es, mittels der Gründung eines Netzwerkes, bestehend aus ukrainischen Ärzten in Deutschland und solchen aus der Ukraine, die Zusammenarbeit im Gesundheitswesen zwischen Deutschland und der Ukraine zu fördern und Synergieeffekte für alle Beteiligten zu erzielen.  Dabei setzt das Projektvorhaben auf die Teilnahme und das Engagement insbesondere der ukrainischen Ärztediaspora in Deutschland. Langfristig soll diese Partnerschaft zu einem tragfähigen Netzwerk weiterentwickelt werden. Das vorliegende Projekt basiert auf einem Konzept, das alle Beteiligten (die ukrainischen Ärzte in Deutschland, die Kollegen in der Ukraine und auch die Einrichtungen, an denen ukrainische Mediziner in Deutschland und in der Ukraine tätig sind) von seinen Maßnahmen profitieren lässt. Dies spiegelt sich auch in den folgenden konkreten Projektzielen wider:

 

• Gründung eines Netzwerkes und Forcierung von Kooperationen von medizinischen Institutionen zu einer verbesserten Zusammenarbeit und zum Austausch zwischen ukrainischen Ärzten in Deutschland und diversen medizinischen Fachbereichen in der Ukraine;

• Vorbereitung der Projektteilnehmer/Hospitanten auf Multiplikatorenrollen in ihren Zentren/Kliniken

• Ausarbeitung einer Broschüre, die die wichtigsten Informationen zu Aus-und Weiterbildungsangeboten für ukrainische Ärzte sowie zu Vorbereitungsmaßnahmen für einen temporären Aufenthalt in Deutschland enthalten wird.

 

Das Netzwerktreffen fand als Seminar am 26.01.2018 in Berlin statt und widmete sich Möglichkeiten der Kooperation für Mediziner aus der Ukraine. Im Rahmen des Projekts wurde zudem eine Handreichung mit dem Titel „Arzt in Deutschland. Orientierungshilfe für die Aufnahme einer ärztlichen Tätigkeit für Ärztinnen/Ärzte sowie Fachärztinnen/-ärzte aus den Drittstaaten“ erstellt, die auf der Internetseite des MIL dauerhaft abrufbar ist.

 

Daneben ermöglichte das Projekt einer ukrainischen Medizinerin einen einmonatigen Hospitationsaufenthalt in Deutschland am Deutschen Herzzentrum München, Abteilung für Elektrophysiologie.

 

Link zu Programm und Handreichung:

 

https://www.moldova-institut.org/kopie-von-netzp2

 

I.4 Projekte mit Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

 

Mit Unterstützung des BMZ sowie der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit konnte im Rahmen des Förderprogramms Klinikpartnerschaften – Partner stärken Gesundheit ein Projekt zur Verbesserung der Palliativversorgung in der Republik Moldau durch den Aufbau des Palliativpflege-Netzwerkes begonnen werden. Im Rahmen des Projekts leistet das MIL einen Beitrag zur Verbesserung der technischen Ausstattung des Hospizvereins HospiceAngelus in ChiÅŸinău und bietet begleitend fachliche Fortbildungsveranstaltungen an. So fand etwa vom 15. – 20.07.2018 ein Erfahrungsaustausch zwischen Vertretern des Vereins und Fachkollegen aus Leipzig statt.

 

Link zum Programm:

 

https://www.moldova-institut.org/projektemedizin-palliativ3

 

 

II. Sonstige Veranstaltungen

 

Im Auftrag der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt e.V. organisierte das MIL im Zeitraum 28.09. – 6.10.2018 eine Studienreise für die Mitglieder der Akademie.

 

III. Publikationen 2018

 

Als ein Ergebnis des im Jahr 2017 abgeschlossenen Projekts Minderheitenpolitik und Minderheitenrechte in der Ukraine, Republik Moldau und Georgien erschien die Onlinepublikation „Sprache.  Politik und Konflikte in der Ukraine, Republik Moldau und Georgien“, herausgegeben von Vasile Dumbrava und Dominika Rank. Der deutsch-, russisch- und rumänischsprachige Band versammelt insgesamt elf Autoren aus den beteiligten Ländern und ist auf der Internetseite des MIL dauerhaft verfügbar.

 

Link zur Publikation:

 

https://docs.wixstatic.com/ugd/7a47e4_020875cc380549b7b077a50721334982.pdf

 

Mit Unterstützung des MIL erschien zudem das Lehrbuch Studiem Româna eficient ÅŸi rapid - Schnell und effektiv Rumänisch lernen, das in Zusammenarbeit der Schatzmeisterin des MIL, Sabine Krause, mit dem langjährigen Rumänisch-Dozenten der MIL-Sommerschulen, Alexei Acsan, entstand und im Rahmen der künftigen Sommerschulen Verwendung finden wird.

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Link zur Publikation:

 

https://www.moldova-institut.org/sonstige

 

 

IV. Sonstiges

 

Am 25. Dezember verstarb das langjährige Vereinsmitglied Klaus Heitmann.

 

V. Mitglieder

 

Der Verein verfügte zum Stichtag 31.12.2018 über 44 Mitglieder.

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