Tätigkeitsbericht 2019
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Im Jahr 2019 konnte das Moldova-Institut Leipzig e.V. (MIL) seine satzungsmäßigen Ziele durch ebenso viele Projekte und Veranstaltungen verfolgen wie in den Vorjahren. Ursächlich hierfür ist erneut die erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln verschiedener Förderinstitutionen.
I. Projekte
Das Folgende gibt einen Überblick über die durchgeführten Projekte des MIL im Jahr 2019:
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I.1 Projekte mit Unterstützung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD)
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1. Erneut konnte durch Förderung des DAAD sowie der Hans-Böckler-Stiftung zum inzwischen elften Mal in Folge eine Sommerschule in Moldau (sowie der Ukraine) angeboten werden, diesmal unter dem Titel Demokratie im politischen Wettbewerb. Die Sommerschule fand im Zeitraum 18.08. – 08.09.2019 statt und beinhaltete neben einem Rumänischsprachkurs in zwei Niveaustufen für deutsche Studierende ein vielfältiges Besuchsprogramm bei staatlichen Einrichtungen und zivilgesellschaftlichen Organisationen, Gesprächsrunden und Vorträge, sowie Exkursionen nach Gagausien, Transnistrien und Odessa.
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Link zum Programm:
https://www.moldova-institut.org/kopie-von-19-1
2. Ebenfalls mit Unterstützung des DAAD konnte das MIL einen Workshop zum Thema Strategien der Selbstbehauptung ethnischer Minderheiten in Mehrheitsgesellschaften anbieten. An der Veranstaltung, die vom 07.-14. September in Leipzig, Dresden und Bautzen stattfand, nahmen Studierende aus Russland, Georgien, Armenien und der Ukraine teil. Das Programm beinhaltete neben Diskussionsrunden, Führungen und thematischen Impulsreferaten Besuche bei Vertretern der sorbischen Minderheit in Sachsen.
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Link zum Programm:
https://www.moldova-institut.org/kopie-von-2daadminderheiten19
3. Ebenfalls mit Unterstützung des DAAD konnte das MIL eine internationale Herbstschule zum Thema Geschichtspolitik, Erinnerungskonflikte und Vergangenheitsbewältigung in Georgien, Russland, Belarus, Ukraine und in der Republik Moldau anbieten. An der Veranstaltung, die vom 15.-22. September in ChiÅŸinău und Czernowitz stattfand, nahmen Studierende und Wissenschaftler aus Deutschland, Russland, Georgien, Armenien, Belarus und der Ukraine teil. Das Programm beinhaltete neben Diskussionsrunden und thematischen Impulsreferaten Besuche bei Vertretern von Opferverbänden und zivilgesellschaftlichen Institutionen sowie Exkursionen nach Gagausien und Transnistrien.
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Link zum Programm:
https://www.moldova-institut.org/kopie-von-2daadgeschichtspolitik19
I.2 Projekte mit Unterstützung des Auswärtigen Amts (AA)
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1. Mit Förderung des Auswärtigen Amts wurde das Projekt Moderner Geschichtsunterricht und Curriculum durchgeführt, das sich an Geschichtslehrer und Lehrbuchautoren aus der Republik Moldau richtete. Das Ziel des Projekts war es, Lehrer und Lehrbuchautoren aus der Republik Moldau zu ermutigen, sich mit Bildungsangeboten kritisch auseinanderzusetzen und im Erfahrungsaustausch untereinander und mit deutschen Fachkollegen zu einer ausgewogenen Vermittlung von Geschichte im Unterricht und in Lehrmaterialien anzuregen. Ein weiteres Ziel bestand darin, zur Entwicklung eines modernen Geschichtsunterrichts und Curriculums im Fach Geschichte an Schulen der Republik Moldau beizutragen. Im Rahmen des Projekts fand zunächst im Zeitraum 19.05.-25.05. ein Seminar am Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung unter dem Titel Curriculare Weiterentwicklung: Herausforderungen und innovative Ansätze in der aktuellen Produktion von Geschichtsschulbüchern in Braunschweig statt. Das hierbei vermittelte theoretische Wissen wurde im Rahmen des Folgeseminars Moderner Geschichtsunterricht: Umgang mit kontroversen Themen vom 29.10.-02.11 in ChiÅŸinău praktisch angewendet. Ergebnis der Arbeit der Projektbeteiligten sind neue Rahmenrichtlinien für die Vermittlung von Geschichte im Primar- und Sekundarbereich durch das moldauische Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft, die hier zum Abruf bereitstehen:
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https://www.moldova-institut.org/1aageschichtsunterricht19
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Link zu den Programmen:
https://www.moldova-institut.org/3aageschichtsunterricht19
2. Ebenfalls mit Unterstützung des Auswärtigen Amts konnte das Projekt Dnjestr verbindet - Für eine qualitative Umweltberichterstattung in der Republik Moldau und der Ukraine durchgeführt werden. Das Projekt widmete sich dem Aspekt der medialen Vermittlung des Gewässerschutzes am Beispiel des Dnjestr und richtete sich an Medienvertreter ebenso wie an Vertreter von Initiativen zum Umweltschutz in der Region. Wesentliches Ziel dieses Projekts waren die Stärkung des öffentlichen Bewusstseins bezüglich der Bedeutung der Flussökologie, die Vernetzung von Journalisten und NGOs aller Regionen der Republik Moldau einschl. Transnistrien, der Ukraine und Deutschlands, die sich für Umweltthemen interessieren; die Steigerung der Qualität der Umweltberichterstattung, die Belebung des Umweltdialogs zwischen beiden Seiten des Dnjestr. Um eine Veränderung der Problemlage zu erzielen, richtete sich das Projekt an mehrere Zielgruppen: Journalisten und Vertreter von NGOs aus der Republik Moldau und der Ukraine, die sich für Umweltschutz engagieren und einen Beitrag zur Problemlösung in der Region leisten wollen. Mit der institutionellen Vernetzung auf regionaler Ebene wird die Wirksamkeit der Arbeit gegen die Wasserverschmutzung erhöht. Damit zielt das Projekt über die konkreten Schritte hinaus auch darauf ab, den Dialog zwischen Akteuren im Umweltbereich zu entwickeln, einen dauerhaften Erfahrungsaustausch sicherzustellen, den Wissenstransfer zu ermöglichen und den Wissensstand in Bezug auf Umweltfragen in dieser Region zu stärken. Hierzu fand vom 03.11-10.11. eine Herbstschule in Berlin und Leipzig statt, an der 12 ukrainische und moldauische Teilnehmer beteiligt waren.
Link zum Programm:
https://www.moldova-institut.org/kopie-von-2aaumweltberichterstattun
In der Folge entstanden in ukrainischen und moldauischen Medien zahlreiche innovative Beiträge zum Thema des Projekts. Ein Beispiel ist hier abrufbar:
https://newsmaker.md/rus/novosti/kak-kishinev-unichtozhil-reku-byk-mini-jekspedicija-nm/
I.3 Projekte mit Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG)
1. Begonnen wurde das Projekt Verbesserung der Diagnostik, Prävention und Therapie von infektionsbedingten Lebererkrankungen in der Republik Moldau. Wesentliche Zielsetzung des Projektes sind Maßnahmen zur besseren Versorgung der Patienten mit Hepatitis in der Republik Moldau durch die Entwicklung und Erarbeitung moderner Leitlinien für die Republik Moldova zur Versorgung von Patienten mit Virushepatitis, Leberzirrhose oder hepatozellulärem Karzinom (HCC)​, die Entwicklung von Konzepten zur Verbesserung der Fort- und Weiterbildung für Ärzte auf dem Gebiet der Hepatologie für die Republik Moldova, die Unterstützung von Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der Hepatologie, die Sensibilisierung der Bevölkerung für infektionsbedingte Lebererkrankungen und den Transfer neuer Konzepte für Diagnostik und Therapie von Lebererkrankungen zur Optimierung der interdisziplinären hepatologischen Patientenversorgung. Im laufenden Jahr fand hierzu vom 16.05.-19.05. der Workshop Möglichkeiten und Perspektiven der Zusammenarbeit im Bereich Hepatologie in Leipzig statt, der von Experten der Bereiche Rheumatologie und Hepatologie am Universitätsklinikum Leipzig geleitet wurde und sich an deren Fachkollegen von moldauischen Kliniken richtete. Das Projekt, das auch Hospitationen und Fachaufenthalte umfasst, läuft noch bis zum Ende des Folgejahres.
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Link zum Programm
https://www.moldova-institut.org/kopie-von-2bmgdiagnostik19
I.4 Projekte mit Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Mit Unterstützung des BMZ sowie der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit konnte im Rahmen des Förderprogramms Klinikpartnerschaften – Partner stärken Gesundheit das Projekt zur Verbesserung der Palliativversorgung in der Republik Moldau durch den Aufbau des Palliativpflege-Netzwerkes fortgesetzt werden. Im Rahmen des Projekts leistet das MIL einen Beitrag zur Verbesserung der technischen Ausstattung des Hospizvereins HospiceAngelus in ChiÅŸinău und bietet begleitend fachliche Fortbildungsveranstaltungen an.
III. Publikationen 2019
Im laufenden Jahr gab das MIL keine neuen Publikationen heraus.
V. Mitglieder
Der Verein verfügte zum Stichtag 31.12.2019 über 43 Mitglieder.