Verbesserung der Versorgung im Bereich Hörschädigungen und Schwerhörigkeit in der Republik Moldau
Das Projekt verfolgte das Ziel, Wissenstransfer und Expertenaustausch in Diagnostik, Pflege und Behandlung von HNO-Krankheiten zu fördern und moldauische Spezialisten zum Betrieb eines Cochlea-Implantat-Zentrums fachlich vorzubereiten.
Projektmaßnahmen
Vom 26. Mai 2016 bis 12. Juni 2016 hielten sich die zwei am Projekt teilnehmenden Audiologinnen Frau Iulia Cotelea und Frau Inga Utica an der HNO-Klinik des Universitätsklinikums Leipzig auf. Das fachliche Programm umfasste Hospitationen in verschiedenen Bereichen der Klinik, die auf Audiologie spezialisiert sind. Die beiden moldauischen Ärztinnen erhielten somit an jeweils zwei bzw. drei Vormittagen Einblick in die Audiometrie (Hörprüfungen bei Erwachsenen, Frau Ulrike Pohlmann), Pädaudiologie (Hörprüfungen bei Kindern, Frau Elke Flache) sowie in die Beratungstätigkeit für Patienten mit Wunsch nach einem implantierbaren Hörsystem. Auch konnten sie am 31.Mai sowie am 07. und 08.Juni 2016 bei operativen Einsetzungen von Cochlea-Implantaten (CI; Prof. Dr. Andreas Dietz) hospitieren. Die audiologische Anpassung von Cochlea-Implantaten (Dr. Alexandra Ludwig, Herr Krystian Vogt) war für vier Termine im Programm vorgesehen, ebenso wie die nachfolgende audioverbale Therapie bei Erwachsenen. An zwei Tagen hospitierten die moldauischen Kolleginnen in der Sächsischen Landesschule für Hörgeschädigte. Ebenfalls thematisiert werden psychologische Fragen im Zusammenhang mit hörgeschädigten Menschen.
Die beiden für die Teilnahme an dem Projekt ausgewählten Chirurgen Herr Marin Buracovschi und Herr Alexandru Didencu waren für die Zeit vom 07. bis 14. August in Leipzig und hatten so die Gelegenheit, an fünf Werktagen bei diversen Operationen an der HNO-Klinik des Universitätsklinikums Leipzig zu hospitieren. Neben den drei für diese Woche vorgesehenen CI-Operationen, wohnten die moldauischen Kollegen auch Operationen von Tumoren im Mittelohrbereich, korrigierenden Eingriffen bei Fehlbildungen im Gehörgang, Otosklerose-operationen unter Verwendung von Titan-Prothesen u. a. bei.
Vom 28. November bis 03. Dezember 2016 hielten sich die o. g. vier projektbeteiligten HNO-Ärzte jeweils zwei Tage an den Kliniken für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde der Universitätskliniken in Frankfurt/Main (29. - 30. November) und Freiburg/Breisgau (01. - 02. Dezember) auf. Das Ziel dieser Besuche bestand in der Erweiterung des fachlichen Erfahrungshorizonts und in dem Vergleich der unterschiedlichen Ansätze und Ausrichtungen dieser zwei Kliniken, die sich aufgrund ihrer Größe, Entwicklung und Ablauforganisation voneinander und auch von der HNO-Klinik der Universität Leipzig unterscheiden. Beide Aufenthalte dienten vor allem der beobachtenden Hospitation und der Präzisierung offener Fragen. Die Projektteilnehmer konnten jeweils zwei CI-Implantationen bei Erwachsenen beiwohnen, die in Frankfurt von Prof. Dr. Timo Stöver (ärztlicher Klinikleiter) und Dr. med. Martin Leinung (leitender Oberarzt) bzw. in Freiburg von Prof. Dr. Antje Aschendorff (leitende Oberärztin) bzw. Prof. Dr. Susan Arndt (geschäftsführende Oberärztin) durchgeführt wurden. Darüber hinaus umfassten die Besuche Hospitationen bei der Hördiagnostik, Voruntersuchungen und der Indikationsstellung bei implantierbaren und nicht implantierbaren Hörsystemen bei Kindern (Dr. med. Sabine Kramer, Abteilung Phoniatrie und Pädaudiologie, Frankfurt, und Dr. Andreas Berg, Abteilung Phoniatrie und Pädaudiologie, Freiburg). Die technischen Eigenschaften unterschiedlicher implantierbarer Hörsysteme wurden den Teilnehmern durch Prof. Dr. Uwe Baumann von der Abteilung audiologische Akustik in Frankfurt im Rahmen einer Erstanpassung eines CI-Implantats demonstriert, der im Zuge einer zweiten Hospitation auch auf Fragen der Qualitätssicherung einging. In Freiburg konnten die vier moldauischen Ärzte bei Herrn Konstantin Wiebe (technischer Mitarbeiter der Abteilung audiologische Akustik) einer Nachanpassung eines CI-Implantats beiwohnen. Außerdem umfasste das Programm den Besuch der den Kliniken angeschlossenen Rehabilitationszentren. Im CIC in Frankfurt stand hierfür Frau Kristin Ley vom Bereich Erwachsenentherapie als Ansprechpartnerin zur Verfügung, am ICF in Freiburg ermöglichte Dr. Maren Kröger einen Rundgang durch die verschiedenen Bereiche, u. a. auch die Musiktherapie. Frau Isabel Volkhardt von der CI-Koordination des Uniklinikums Freiburg stellte den organisatorischen Ablauf von Ersterfassung bis hin zur Nachversorgung sowie die entsprechende Datenbank zu den mittlerweile rund 5000 Patienten vor.
Den Abschluss der Projektaktivitäten bildete ein Workshop, der am 27. März 2017 in Chișinău stattfand und an welchem neben den Referenten zwölf an moldauischen Kliniken tätige HNO-Mediziner teilnahmen.
15.15.2015- 31.03.2017
Leipzig
Projektleiter
Dr Vasile Dumbrava
Projektkoordination:
Jan-Peter Abraham
Gefördert durch
In Partnerschaft mit