Ukrainekrieg und Unterrichtsgestaltung
Angesichts des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat der Geschichtsunterricht an Schulen in den anliegenden Staaten eine große Brisanz erlangt. Vor allem in Regionen mit einer großen russischsprachigen Bevölkerung besteht eine hohe Anfälligkeit für das von dem russischen Regime propagierte neoimperiale Narrativ. Im Rahmen des Projekts wurden Lehrkräften aus der Republik Moldau, der Ukraine und Georgien Anregungen dazu gegeben, wie sie ihren Unterricht auch in Zeiten einer sich zuspitzenden Konfrontation multiperspektivisch, kontrovers und sachorientiert gestalten können. Das Vorhaben erfolgte in enger Kooperation mit dem Georg-Eckert-Institut für Bildungsmedien (GEI) in Braunschweig.

01.04. -
31.12.2023
Deutschland/ Moldau
Projektmaßnahmen
Das Projekt umfasste zwei Maßnahmen: Vom 01.11. bis 05.11.2023 fand in ChiÅŸinău ein Workshop statt, an dem Geschichtslehrkräfte sowohl aus ländlichen Regionen als auch urbanen Zentren der Republik Moldau und der Ukraine teilnahmen. Zentrales Thema war hierbei die visuelle Darstellung von Krieg, sowohl in schulischen Lehrwerken als auch in Film, Museum sowie mittels Memes. Das Programm umfasste neben Fachvorträgen und Kurzpräsentationen durch die Teilnehmenden auch einen Besuch im Nationalmuseum für Geschichte mit der Abteilung zum Transnistrienkrieg von 1992 sowie einer Exkursion nach Avdarma im Autonomiegebiet Gagausien. Vom 09.12. bis 16.12.2023 folgte eine Winterschule in Berlin und Braunschweig, im Rahmen derer die Darstellung des Kriegs in der Ukraine aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert wurden, so etwa in ukrainischen Schulbüchern, im gesellschaftskundlichen Unterricht an deutschen Schulen oder auch in auf aktuelle Ereignisse fokussierten Lernportalen. Vergleichend herangezogen wurden zudem Bilder und Lernmaterialien zum Holocaust sowie zu Flucht und Vertreibung nach 1945. Zu diesem Zweck besuchten die Teilnehmenden in Berlin u.a. die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, das Pilecki-Institut sowie das Dokumentationszentrum „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“. Der zweitägige Aufenthalt am Georg-Eckert-Institut für Bildungsmedien in Braunschweig umfasste Arbeitsaufträge in Kleingruppen, die Möglichkeit zur individuellen Bibliotheksrecherche sowie die Vorstellung digital gestützter Lernangebote.
Projektleitung

Dr. Marina Dumbrava
Gefördert durch
